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Landesweite Radverkehrskampagne startet auch in Delmenhorst

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Verkehrswacht Delmenhorst e. V. und Polizei engagieren sich für mehr objektive und subjektive Sicherheit im Radverkehr

Das Fahrrad gewinnt im Rahmen einer nachhaltigen Mobilität immer mehr an Bedeutung. Ob als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder in der Freizeit: 55 Prozent der Menschen halten es für ein unverzichtbares Verkehrsmittel. Fahrrad, Pedelec und Lastenrad werden dabei für alle Altersgruppen, gerade im urbanen Raum, attraktiver und zur ernsthaften Alternative zum Auto. Niedersachsen ist ein echtes Fahrradland. In keinem anderen deutschen Flächenland werden prozentual mehr Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. In Delmenhorst nutzt die Bevölkerung sogar für 24 % ihrer Wege innerhalb der Stadt das Fahrrad. Da diese Zahl als Ergebnis einer Erhebung bereits aus dem Jahr 2013 stammt, ist davon auszugehen, dass der Anteil dem allgemeinen – und durch die Pandemie noch verstärkten – Trend hin zur Fahrradnutzung zwischenzeitlich gestiegen ist. Allerdings ist die Zahl der Fahrradunfälle mit schweren Verletzungen und Todesfolge auch in Niedersachsen hoch, mit steigender Tendenz. Etwa jede Stunde kam im vergangenen Jahr in Niedersachsen ein Radfahrender zu schaden.

Um diesem leider auch in Delmenhorst zu verzeichnenden Trend entgegenzuwirken, beteiligt sich die Verkehrswacht Delmenhorst e. V. gemeinsam mit der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch an der landesweiten Radverkehrs- Kampagne. Ziel der Kampagne ist die Verbesserung der Sicherheit für die Radfahrenden und mehr gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden. Polizei und Verkehrswacht danken in diesem Zusammenhang den Stellen der Stadtverwaltung Delmenhorst, die die Aktion unkompliziert und konstruktiv ermöglicht haben.

Im Detail soll die Kampagne:

  • die subjektive Sicherheit der Radfahrenden erhöhen, bspw. durch die Hinweise auf den Überholabstand inner- und außerorts,

  • Behinderungen durch Lieferverkehr auf Schutzstreifen und Radwegen reduzieren und damit einhergehende Ausweichunfälle vermeiden,

  • die Radfahrenden auf das unfallträchtige Fehlverhalten, den regelwidrigen Linksverkehr (Geisterradler), hinweisen und damit Abbiege- und Einmündungsunfälle reduzieren,

  • tödliche Abbiegeunfälle (Toter Winkel) verhindern bzw. alle für Kreuzungsrisiken sensibilisieren sowie

  • das „Miteinander im Straßenverkehr“ – gegenseitige Rücksichtnahme - fördern.

In Delmenhorst sind Aktionen gestartet oder in Kürze zu sehen:

  • Plakate an Litfaß-Säulen

  • Fahrrad-Installationen, platziert an unfallträchtigen Straßen und an Kreuzungen im urbanen Raum - Die klaren Botschaften adressieren die Themen Überholabstand inner- und außerorts (1,5 und 2 Meter), Abbiegeunfälle (Toter Winkel) und Miteinander im Straßenverkehr (Rücksicht)

  • Piktogramme auf Radwegen: Hinweis auf Geisterradler (regelwidriger Linksverkehr) und Abbiegeunfälle (Toter Winkel)

Der Hintergrund:

  • Rund 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland besitzen mindestens ein Fahrrad, in 30 Prozent sind drei oder mehr Fahrräder vorhanden, das sind etwa 78 Millionen Fahrräder

  • Das Radverkehrsaufkommen hat – wie oben schon erwähnt – während der Corona- Pandemie weiter zugenommen und immer häufiger müssen sich Radfahrende und Kraftfahrzeugfahrende den Straßenraum teilen; das Miteinander im Straßenverkehr und die Sicherheit für Radfahrende stehen folglich mehr denn je im Fokus

  • In Folge dieser Dynamik werden vor allem mit Blick auf den Sicherheitsaspekt der wichtigen Verkehrsarten – wie zu Fuß gehen, Fahrradfahren, öffentlicher Personen- nahverkehr und allgemeiner Kraftfahrzeugverkehr – die sich ändernden Nutzungs- ansprüche an den Straßenraum verkehrsplanerisch zunehmend neu bewertet und bei Bedarf Maßnahmen zur Verbesserung der jeweils örtlichen Situation getroffen

  • Bis Ende Mai 2022 registrierte die Polizei in Niedersachsen rund 4.700 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden und damit rund 11 % bzw. 7 % mehr als in den Vergleichszeiträumen vor der Corona-Phase (2018 und 2019) und sogar mehr als 56 % im Vergleich zu 2021

  • Ziel des Landes Niedersachsen ist die Reduktion der Getöteten und Verletzten im Radverkehr um 20 Prozent bis 2025

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