Schüler im Promille-Rausch
Das war nun wirklich einmal Intensiv-Verkehrsunterricht der ganz anderen Art. Wer darf schon ohne Weiteres mit polizeilicher Genehmigung einem "Rausch" fröhnen. Nun, die 10. Klassen der Realschule Wilhelm-von-der-Heyde in Delmenhorst durfte
Das war nun wirklich einmal Intensiv-Verkehrsunterricht der ganz anderen Art. Wer darf schon ohne Weiteres mit polizeilicher Genehmigung einem "Rausch" fröhnen. Nun, die 10. Klassen der Realschule Wilhelm-von-der-Heyde in Delmenhorst durften es, wenn auch unter etwas anderen als den sonst üblichen Bedingungen. Sie testeten als erste unter buchstäblich eigenem Körpereinsatz die von der Verkehrswacht Delmenhorst gesponsorte "Rauschbrille". Sie simuliert einen alkoholisierten Zustand von 1,2 Promille und liefert dem Träger schon ein recht diffuses, konturenverwischtes Bild seiner Umgebung. Unter polizeilicher Anleitung und Aufklärung machten die 16-17jährigen Rauscherfahrungen ohne sich dabei in die reelle Gefahr begeben zu müssen. So war es schon ein kleines Kunststück, auch nur einen zugeworfenen Tennisball einigermaßen einzufangen. Hinzu kommt, dass durch den etwas verschobenen Blick, der durch die Brille simuliert wird, auch das eigene Gefühl für Balance und Standsicherheit ins Wanken gerät - genau wie bei steigendem Alkoholpegel. Beim Fahrradfahren zum Beispiel wäre man kaum in der Lage, "in der Spur" zu bleiben, geschweige denn, das Gleichgewicht zu halten. Die Brille sei "viel intensiver und realistischer als ein Fahrsimulator", so ein Schüler.Ein anderer sagte nach seinem visuellen Erlebnis:"Ich war noch nie betrunken oder high. Jetzt weiß ich wie ätzend das ist."Schon nach diesem ersten Einsatz steht also fest: Diese Rauschbrille wird ein unentbehrliches Utensil in der präventiven Verkehrssicherheitsarbeit der Delmenhorster Polizei werden. Angedacht ist bei der örtlichen Verkehrswacht bereits, eine weitere Brille in anderer "Sehstärke" anzuschaffen.